Achtsamkeit
Achtsamkeit hat seit der letzten Jahrtausendwende einen regelrechten Boom erlebt: Einerseits durch die Forschung, welche die positiven Wirkungen von Achtsamkeit auf psychische und physische Gesundheit wissenschaftlich absichern konnte, andererseits durch die zunehmende Anzahl an vielfältigen, wenn auch teils undurchsichtigen Angeboten, Empfehlungen und Kursen. Achtsamkeit ist sozusagen im Mainstream angekommen.
Dabei ist der „Erfolg“ von Achtsamkeit zu einem grossen Teil auf Jon Kabat-Zinn zurück zu führen, einem Molekularbiologen und ehemaligen Professor an der bekannten Medizinischen Fakultät der Universität von Massachusetts (USA). Dort entwickelte er das Programm der Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (Mindfulness-based Stress Reduction; MBSR). Achtsamkeit bedeutet:
„Auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: absichtsvoll, im gegenwärtigen Augenblick, und ohne zu urteilen.“
Jon Kabat-Zinn (1990)
Auf die Frage, ob wir präsent sind, werden die meisten von uns mit „ja natürlich“ antworten. Und dennoch sind wir die meiste Zeit im sogenannten Autopilotenmodus: Am Tun und Machen, meistens im Multitasking, d.h. am mehrere Dinge gleichzeitig erledigen. Es verwundert nicht, dass wir den Autopilot oft als Stress erleben. Und doch sehnen wir uns ebenso oft danach, einfach nur zu sein, zu leben. Im Moment achtsam zu sein, d.h. mit allen Sinnen und dem Geist präsent, wach und klar zu sein, führt uns dorthin zurück.
Aspekte von Achtsamkeit, welche im Verlauf eines Kurses geübt und vertieft werden: Nicht-Beurteilen, Geduld, Geist-des-Anfängers, Selbstvertrauen, Nicht-Greifen, Akzeptanz, Loslassen, Mitgefühl.
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